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Starkregenfälle mit anschließendem Hochwasser richteten im Juli 2021 massive Verwüstungen in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz an. Innerhalb weniger Stunden traten Flüsse wie die Erft oder die Ahr über ihre Ufer und hinterließen gewaltige Zerstörungen. Allein im Landkreis Ahrweiler kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Auf das Unwetter folgten großaufgelegte Hilfsaktionen, um die Menschen in den betroffenen Gebieten zu unterstützen. Unter dem Motto #raabehilft konnten wir unsere Partner bei der direkten Hilfe vor Ort unterstützen.

Das Team überprüft die Verteiler und bereitet sie auf ihren Einsatz vor

Um die zerstörten Straßenzüge und Gebäude wieder aufzubauen, musste zunächst ein stabiles Stromnetz hergestellt werden. Organisiert durch unseren Lieferanten H. Gautzsch Köln S. Gehrmann GmbH & Co. KG konnten wir einen Teil unserer Baustromverteiler an das Notfall-Logistikzentrum der Elektro-Innung Ahrweiler liefern. Häufig befinden sich der Hausanschluss und die Stromverteilung im Keller; durch das eingedrungene Wasser wurden diese zerstört und das gesamte Stromnetz im Gebäude unbrauchbar. Die Baustromverteiler ermöglichen den Bewohnern Aufräumarbeiten und Wiederaufbau mit einer stabilen Energieversorgung.

Der LKW der Firma H. Gautzsch Köln macht sich auf ins Flutgebiet

Einer unserer Mitarbeiter konnte das Team der Firma H. Gautzsch Köln in das Katastrophengebiet Ahrtal begleiten und sich ein Bild der dramatischen Lage vor Ort machen:

Bereits die Anreise gestaltetet sich schwierig, da das Straßennetz vor Ort teilweise nicht mehr existiert. Hat man sich durch diverse Sperrungen und vorbei an Schuttbergen gekämpft erreicht man große, provisorische Helferparkplätze. Von dort werden die ehrenamtlichen Helfer:innen mit Shuttles in das eigentliche Flutgebiet gebracht. Hier zeigt sich erst das eigentliche Bild der Zerstörung, welches nur erahnen lässt, mit welcher Wucht das Wasser der Ahr auf das Dorf Dernau getroffen ist. Verschlammte Straßen und weggespülte Brücken gehören genauso zum Bild wie die vielen freiwilligen Helfer:innen und die Bewohner des Ortes, die seit Tagen ihre Häuser ausräumen und von Schlamm befreien – sie versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Im ganzen Ort riecht es nach Heizöl und an allen Ecken dröhnen die Notstromaggregate, denn eine feste Stromversorgung ist eine Woche nach dem Unglück noch nicht hergestellt. An den Hauswänden erkennt man in etwa vier Metern Höhe einen schlammigen Strich: Die Linie, bis zu der das Wasser in den Straßen des Winzer-Dorfes stand. Die idyllischen Weinberge sind von kontaminiertem Schlamm bedeckt und müssen wahrscheinlich abgetragen werden: Das ausgelaufene Heizöl machte auch vor ihnen keinen Halt.

Schuttberge entlang der Straßen Richtung Dernau

Die Wege rund um das Gebiet sind staubig vom Schlamm, der von den unzähligen Hilfsfahrzeugen wie Räumpanzern, Abschleppwagen oder Wasserwerfern in die Umgebung getragen wurde. Der gesamte Verkehr wird über kleine Wirtschaftswege geleitet, das Hauptverkehrsnetz ist unpassierbar oder nicht mehr vorhanden. Provisorisch wurden Einbahnstraßen eingerichtet, um die schmalen Straßen zu entlasten.

Staubige Straßen auf dem Weg ins Flutgebiet

Außerhalb des Gebiets befindet sich der Logistikhof der Elektro-Innung, die die Verteilung der Baustromverteiler koordiniert. Ehrenamtliche Helfer nehmen die Geräte entgegen und nummerieren sie, damit diese nach Gebrauch wieder zugeordnet werden können. Jedem ist klar, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, die Verteiler in Zukunft zurückzuerhalten. Ein Team aus Elektro-Installateuren prüft die Baustromverteiler auf Funktion und übergibt sie weiteren Teams, welche sich um Transport und Anschluss im betroffenen Gebiet kümmern. Das gesamte System entstand innerhalb weniger Tage mit ehrenamtlichen Helfern, die plötzlich zu Logistikern und Stromfachleuten wurden. Geschlafen wird in den Lagerhallen und gearbeitet von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Beeindruckend zu sehen, dass trotzdem eine so motivierte Stimmung und ein freundlicher Ton herrscht.

Auf dem Logistikhof der Elektro-Innung werden die Baustromverteiler entgegengenommen.

Im Katastrophengebiet Erftstadt ist der Bekanntenkreis eines Mitarbeiters selbst betroffen, sodass dieser tatkräftig vor Ort im Einsatz ist. Zusammen mit der Firma legrand können wir Material und Arbeitsstunden spenden, damit die Elektroarbeiten vor Ort kurzfristig durchgeführt werden können.

Wir sind froh, dass wir die betroffenen Bewohner mit unserem Material unterstützen können und mit den Firmen H. Gautzsch Köln und legrand Partner an unserer Seite haben, die mit großem Engagement schnelle und effektive Hilfe realisieren.