In Köln sind sie ziemlich bekannt: die Raaben auf den Fahrzeugen, wenn unsere Leute auf Einsatz fahren. Die Elektro-Raaben mit Blitz, die Sanitär-Raaben mit einer Wasserleitung und die Leute von Raabe Live mit einer Note im Schnabel. Den Anfang machte Elektro Raabe – und das hat eigentlich nur wenig mit einer Vorliebe für Vögel zu tun, denn dessen Name, Marke und Logo gehen tatsächlich auf einen Herrn Raabe zurück.
Den Elektrobetrieb gründete dieser bereits in den Sechzigern und schuf damit im Kölner Nordwesten einen Betrieb, den man heute als alteingesessen bezeichnen kann. Wahrscheinlich waren schon damals seine Mitarbeiter als „die Raaben“ bekannt. So war es jedenfalls, als unser Senior-Chef Jürgen Brabender bei Elektro Raabe begann: als junger Mann im Jahr 1981. Er kam gerade aus der Meisterschule und suchte einen interessanten Betrieb mit Zukunft.
Wenn Namen funktionieren, sollte man sie behalten
Er blieb – und es dauerte gar nicht lange, bis er das Unternehmen selbst übernahm. Gründer Raabe hatte die Firma zu einer GmbH gemacht und für den Auftritt die charakteristischen Vögel ausgesucht, die das neue Logo zierten. 1988 entschloss er sich zu einem vorgezogenen Ruhestand und verkaufte die Firma an seinen besten Meister.
Jürgen Brabender war nun also nicht nur Elektromeister, sondern auch Firmeninhaber. Und wie es im Handwerk häufig der Fall ist, wechselt man den Namen nicht einfach so – Stammkunden sollen sich an den zuverlässigen Betrieb möglichst erinnern können, und mit den sympathischen Vögeln als Gedächtnisanker gab es keinen Grund, sich einen neuen Auftritt zuzulegen. Also blieb es bei Raabe. Außerdem gab es einiges zu tun: Jürgens Frau Petra Brabender stieg in die Unternehmensführung ein, das Geschäft wurde gesichert und auf neuen Erfolg ausgerichtet.
„Geh nicht zu irgendeinem Vogel…“
Die Raaben blieben, als der Betrieb von Ehrenfeld nach Müngersdorf und später nach Ossendorf umzog. Dort richtete man sich in einer vormaligen Gaststätte ein, und die kleine Ladenzeile in der Bungalowsiedlung wurde bald von den Brabenders geprägt. Auch die Raben wurden eine Familie. Sie bekamen Nachwuchs, als Jürgen Brabender 2017 – im vergleichsweise stolzen Alter von 58 Jahren – seinen zweiten Meister im Sanitärhandwerk erwarb und kurz darauf Raabe Sanitär an den Start ging. Und als sein im Eventgeschäft tätiger Sohn Michael Brabender zwei Jahre später selbst sein Unternehmen gründete, nannte er dieses Raabe Live. Das Spiel mit den Vögeln gefällt allen einfach zu gut. Unter Kunden hat sich der Spruch etabliert: „Geh nicht zu irgendeinem Vogel, sondern gleich zu Raabe“.