Wann braucht man einen neuen Zählerschrank? 5 häufige Szenarien

Eigentlich hält ein Zählerschrank für die Ewigkeit – sollte man meinen. Und tatsächlich sehen wir immer wieder geradezu historische Exemplare. Die meisten davon stehen in Kellern von Ein- und Zweifamilienhäusern, die in der Nachkriegszeit gebaut wurden. Davon gibt es in Köln und Umgebung viele. Sind die eigentlich noch sicher? Und gibt es eine Pflicht zum Austausch? Was ist, wenn eine PV-Anlage auf das Dach kommt: Geht das mit dem alten Zählerschrank?

Grundsätzlich gilt für alte Zählerschränke Bestandsschutz – es gibt also keine gesetzliche Pflicht, einen funktionierenden Zählerschrank durch einen neuen zu ersetzen. Allerdings ist dieser Bestandsschutz in der Praxis immer seltener relevant. Denn gerade in Einfamilienhäusern findet derzeit eine massive Energiewende statt – und für die braucht man leistungsfähigere Infrastruktur.

Neuer Zählerschrank: einmal richtig ist besser

Theoretisch können alte Zählerschränke auch umgerüstet werden, um die veränderten Betriebsbedingungen zu erfüllen – häufig ist dies aber aufwendiger, teurer und weniger nachhaltig als der Austausch gegen einen neuen Zählerschrank. Neue Zählerschränke sind außerdem sicherer – sie haben einen FI-Schalter und einen selektiven Leitschutzschalter, dieser fungiert als Hauptschutzschalter, welcher den Schutz des gesamten Zählerschrankes garantiert. Angesichts immer weiter steigenden Strombedarfs in privaten Haushalten ist dies ohnehin eine sinnvolle Investition.

Schon in ganz normalen Haushalten steigt der Stromverbrauch stetig; das bemerkt man schon allein dann, wenn die wenigen Steckdosen ständig belegt sind. Handys und Laptops müssen aufgeladen werden, das Warmwasser wird immer häufiger durch elektrische Durchlauferhitzer bereitgestellt, Smart Home zieht in die Eigenheime ein, der elektrische und elektronische Gerätepark wird immer größer.

Große Erzeuger und Verbraucher ändern alles

Sprunghaft steigt der Stromdurchlauf, wenn dann noch große Verbraucher, aber auch Erzeuger an den Stromkreis angeschlossen werden. Nach unserer Erfahrung sind die 5 häufigsten Projekte, die zu einem neuen Zählerschrank führen, folgende:

• Die Installation einer Photovoltaik-Anlage. Hier werden Einspeisezähler mit separatem Zählerfeld und Anzeige sowie ein Verbrauchszähler notwendig. Für die korrekte Abrechnung wird außerdem eine Rücklaufsperre installiert. Wichtig ist außerdem ein Überspannungsschutz. Moderne Zählerschränke entsprechen den derzeitigen Schutznormen, alte meist nicht.
• Der Einbau einer Wärmepumpe. Auch hier fordern die Netzbetreiber erhöhte Sicherheitsanforderungen, außerdem wird bei einer Kombination mit einer PV-Anlage ein zweiter Zähler für den Haushaltsstrom benötigt.
• Die Einrichtung von Wallboxen, um Elektrofahrzeuge zu laden. Schon ab 11 Kilowatt definieren die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) einen Umrüstungsbedarf für alle Zähleranlagen, die vor 2019 installiert wurden.
• Die Einführung von Smart Metering, die ab 2025 sukzessive die deutschen Haushalte dazu verpflichtet, moderne Zähleranlagen einzurichten.
• Und nicht zuletzt: die Umnutzung der Immobilie selbst. Das betrifft Erweiterungen, Dachausbauten, Anbauten oder die Umgestaltung der Räume. Häufig werden neue Stromkreise nötig, insbesondere, wenn neue Wohneinheiten (zum Beispiel Einliegerwohnungen) eingerichtet werden.

Neuer Zählerschrank immer bei Umnutzung oder verändertem Betrieb

In allen Fällen liegt mindestens ein ausschlaggebendes Kriterium für die Pflicht zum Umbau vor: eine veränderte Nutzung oder veränderte Betriebsbedingungen. Ein drittes Kriterium sind gefahrbringende Mängel. Ein einziger Stromkreis für das ganze Haus ist der Klassiker, aber auch ein allgemein stark gestiegener Verbrauch kann eine Überlastungsgefahr darstellen.

Daher liegt es nahe, die museumsreifen Zählerschränke zumindest mittelfristig durch neue zu ersetzen. Neue Exemplare bewältigen nicht nur größere Strommengen, sondern bieten auch viele Funktionen, die heute einfach zum Stand der Technik dazu gehören. Damit leben Eigenheimbesitzer nicht nur sicherer, sondern auch bequemer – und nicht zuletzt günstiger. Wenn Sie wissen möchten, ob sich der Austausch eines Zählerschranks für Sie lohnt: Als Fachbetrieb können wir Ihnen zuverlässige Auskunft geben.

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